Mittwoch, 3. September 2008

Web Meilenstein mit Google "Chrome"

Der Krieg der Sterne, oder Google vs Microsoft

Die Vorstufe des Internets ist inzwischen etwa 25 Jahre alt. Genau am 1. Januar 1983 wurde das damalige Arpanet des US-Militärs auf das TCP/IP-Protokoll umgeschaltet, auf dem das heutige Internet basiert.

Tim Berners-Lee hat mit seiner Erfindung vor 15 Jahren die Welt verändert - seit dem 30. April 1993 ist das WWW für alle freigegeben. Gleichzeitg wurde "OpenSource" damit manifestiert: Jeder darf seine Ideen und Erfindungen in Zukunft lizenzfrei verwenden, gab er öffentlich zu Protokoll. Patente existierten nicht, seine Erfindungen waren kostenfrei zu nutzen. Entscheidend für den Erfolg war auch die erste Relase des Netscape Browsers in diesem Jahr.

Einer der nächste Meilenstein im Web war 5 Jahre später, als 1998 das Unternehmen Google geründet wurde. Die neue Suchmaschine ging am 7. September 1998 online, durch die Kommunikation im Internet explodierte die Anzahl der Suchanfragen in kürzester Zeit. Heute dominiert Google den Suchmaschinenmarkt eindeutig (z.B. in D mit 80-90%). Das Erfolgsrezept: Einfachheit und Geschwindigkeit.

Seit der Gründung Googles sind in wenigen Tagen 10 Jahre vergangen, als am 1.9.2008 die Ankündigung erfolgte und einen Tag später der Download der Betaversion von "Chrome" in 100 Ländern und in 40 Sprachen verfügbar war.


Dieser Tag wird wieder einen weiteren Meilenstein markieren, weil er die Art wie Softwareanwendungen gebaut, genutzt und betrieben werden, verändern wird. Es wird Anwendungen unabhängig machen, vom Gerät (Desktop, Notebook, Netbook, Mobile, iPhone, ...), vom Betriebssystem (MS-XP, MS-Vista, Linux, Unix, MacOS/X, Android, ...) vom Ort - überall dort wo eine Netzverbindung möglich ist und über "Gears" auch offline. Die Technologien wie Virtualiserung der Infrastruktur, Software as a Service (SaaS) sowie "Cloud Computing" werden damit auf ein neues Niveau gehoben und: Microsoft wird größere Probleme bekomenn ...

Warum das so ist, läßt sich aus dem Kommmentaren der Intermedien ableiten:

Google: Sein Unternehmen habe den Browser komplett neu erdacht, sagte Google-Vizepräsident Sundar Pichai. "Was wir wirklich brauchten, war nicht mehr nur ein Browser, sondern eine moderne Plattform für Webseiten und Anwendungen." Denn im Internet würden immer mehr üppige, interaktive Anwendungen statt einfacher Textseiten abgerufen.

Spiegel: Die Aufregung über Googles überraschend veröffentlichten Browser ist berechtigt. SPIEGEL ONLINE hat das rasend schnelle Internet-Surfbrett getestet und festgestellt: Chrome verspricht nicht nur viel, sondern hält es auch - bei Tempo, Einfachheit und Technik.

FTD: Doch Experten zufolge verliert das klassische Geschäft mit Softwarepaketen für jeden PC mit dem Ausbau breitbandiger Internetverbindungen an Bedeutung. Denn je schneller die Verbindung ins Netz, desto mehr Programme liegen auf zentralen Servern. Von dort können sie von mobilen Endgeräten abgerufen werden. Der Browser wird damit zur entscheidenden Plattform, von der aus auf eine breite Palette von Anwendungen zugegriffen werden kann.

Stern-Online: Chrome stellt einen Paradigmenwechsel dar: IE, Firefox, Opera und Safari sind Browser im klassischen Sinne. Ihre Aufgabe ist das Darstellen von Webseiten. Google hingegen konzipierte seinen Browser von Grund auf, um Online-Applikationen auszuführen. Der Weg geht weg vom individuellen PC und rein in die Internet-Cloud. Noch wissen wir nicht, was Chrome tatsächlich leisten wird. Was wir aber wissen, ist, dass es vielleicht der Anfang vom Ende des Desktop-Betriebssystems sein wird.